Hier sehen Sie erstmals, wie die Schweiz 1941 Hitlers Nationalelf besiegte – und ihm damit so richtig den Geburtstag versaute
Der Vorläufer der Tagesschau mit dem hübschen Namen «Schweizer Filmwochenschau» produzierte von 1940 bis 1975 wöchentlich eine Ausgabe, die in allen Kinosälen des Landes als Vorprogramm gezeigt wurde. Nun hat Cinémathèque suisse zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und Memoriav ein Stück Fussballgeschichte aus der Fülle dieses Materials restauriert und digitalisiert. Der wohl unvergesslichste dieser Beiträge ist jener über das Länderspiel Schweiz – Deutschland, das im Jahr 1941 ausgetragen wurde: Es stürzte die Schweizer in einen Freudentaumel und Hitler in eine Geburtstagsdepression.
Das Länderspiel Schweiz - Deutschland 1941: schöne Bescherung für Adolf Hitler
Selbst das Fussballfeld war ein Ort, an dem die Nationalsozialisten die Überlegenheit der «arischen Rasse» zu demonstrieren versuchten. Um also das Selbstbewusstsein der «Deutschen Seele» zu stählen, versuchte der «Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen (NSRL)» in der Zeit des Zweiten Weltkriegs die Sportbeziehungen mit den neutralen Ländern aufrechtzuerhalten.
1. 1941: Länderspiel Schweiz - Deutschland (2:1), Wankdorfstadion, BE
2. 1954: WM Viertelfinal Schweiz - Österreich (5:7), Olympiastadion, VD
3. 1954: WM Final Deutschland - Ungarn (3:2), Wankdorfstadion, BE («Das Wunder von Bern»)
4. 1970: Länderspiel Schweiz - Italien (1:1), Wankdorfstadion, BE

Im Falle der Schweiz mit Erfolg: Der Sportverein der Eidgenossen versicherte der Reichsdeutschen Nationalelf, dass mit keinerlei negativen Reaktionen aus dem Publikum zu rechnen sei.



Dieses schicksalhafte Länderspiel fand ausgerechnet am 20. April statt: am Geburtstag des Führers. Die unerwartete Niederlage der Deutschen hat nicht nur Hitler die Laune verhagelt. Goebbels, bemüht den Mythos der deutschen Unbesiegbarkeit zu retten, ermahnte den Vorsitzenden des NSRL, Carl Diem, in Zukunft keinen Sportaustausch mehr zu machen, wenn das Ergebnis zweifelhaft sei.



